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Fuschlsee im Winter

 

Winterlich schöne Stunden

am

Fuschlsee

 

Waldhofalm

Konzertante leise Klaviermusik bewirkt ein tiefes Wohlbefinden in mir. Ich liege total entspannt in meinem mollig warmen Tannennadelbad.

Nach und nach lockern sich meine Tannennadelbad I'm Hotel Waldhof am SeeMuskeln und meine Gesichtszüge entspannen sich, während meine Gedanken auf Reisen gehen. Erst durch leises Klopfen werde ich von Tatiana aus meinen Tagträumen geweckt, die mir behutsam signalisiert, dass ich aus dem angenehmen Badewasser steigen muss.

Dabei habe ich mir heute Vormittag angesehen, wie Waltraud Rehrl, die Leiterin des Spa meines Hotels Waldhof am See in Fuschl, das Tannenhydrolat destilliert hat. Dazu nahm sie einen halben Sack voll frisch geschnittene Tannenzweige mit samt den Zapfen und steckte sie in die Kupferglocke des Destilliergerätes. Das darunter befindliche Wasser erhitzte sie auf Kräuterküche 110 Grad, wobei der Wasserdampf sämtliche Inhaltsstoffe entzogen hat. Danach wurde der Dampf in einer weiteren Röhre abgekühlt und Tropfen für Tropfen des gut duftenden Tannen-Extraktes in einem Behältnis aufgefangen. Wobei sie mir noch verriet, dass sie gute eineinhalb Liter für ein Vollbad benötigt.

Ihre Augen leuchten, wie sie mir viele Kräuter aufzählt, die von der Kräuterexpertin Johanna aus dem hoteleigenen Kräutergarten und aus der nahen Umgebung frisch gepflückt werden und sofort ins Destilliergerät gelangen. Dabei ist man hier stolz darauf, dass die verschiedenen Hydrolate nicht nur in Spezialbädern und bei Massagen zum Einsatz kommen, sondern auch zu Salben verarbeitet werden und im Tee des Tages von den Hotelgästen verkostet werden können.

Und mit dieser Kräuterpädagogin Johanna Staudinger, die alle diese Kräuter sammelt und ins Hotel trägt, sitze ich dann auch an einem der stürmischen Vormittage zusammen, während draußen der Schnee waagerecht über den Fuschlsee peitscht und kleine weiße Schaumkronen aufwirft.

Johanna StaudingerIm gemütlich Warmen lausche ich dagegen interessiert der kundigen Kräuterfee Johanna. „Der Mensch,“ so sagt sie sehr überzeugend, „lernte schon früh, die Heilkraft der Pflanzen zu nutzen. Sie waren ja die einzigen Mittel, die er bei Krankheiten verwenden konnte. Und als im letzten Jahrhundert die chemische Medizin Einzug hielt, geriet das Wissen über die Heilpflanzen zunehmend in Vergessenheit. Man erfreute sich über die scheinbar perfekten und leicht anzuwendenden Wundermittel. Da inzwischen aber immer häufiger Meldungen über Nebenwirkungen bekannt werden, wenden sich viele wieder der Natur zu.“

Und wie sie dann von der Vogelbeere spricht, da werde ich ganz hellhörig. Denn man hat mir schon als kleines Kind beigebracht, dass diese rote Beere giftig sei. So habe ich um sie immer einen großen Bogen gemacht. Jetzt höre ich mit Erstaunen, dass nur die Dosis das Gift ausmacht. „Gut, wenn man fünf Kilogramm von ihr essen würde,“ nehme ich mit staunendem Gesicht

Regelmäßig veröffentlicht Johanna Staudinger ihre Kräuterrezepte.

entgegen, „dann würde es den Magen reizen und  man bekäme Durchfall davon.“ Sie aber kocht die Vogelbeeren für ihre Familie, wobei die Parasorbin-Säure zerstört wird und sie sie dann vielfältig in ihrer Küche einsetzen kann.

Am nächsten Nachmittag hat das Schneetreiben immer noch nicht nachgelassen. Ich will es aber trotzdem wissen und steige mit einer kleinen Gruppe Unerschrockener zur Profisportlerin Cornelia Schramm Sulzer in den hoteleigenen VW-Bus. Sie will uns im benachbarten Faistenau den Skilanglauf  schmackhaft machen. Dabei zähle ich zu einer handvoll Ungeübter dieser Gruppe, die noch nie auf Langlaufski gestanden haben.

Profisportlerin Cornelia Schramm Sulzer Auf den ersten paar hundert Metern hat das Schneetreiben mit uns ein Einsehen und hält sich zurück. Alle achten auf die Anweisungen unserer erfahrenen Sportlerin. Dabei keimt in mir als alter Abfahrtsläufer ein Gefühl, dass mir diese Sportart vielleicht gefallen könnte. Wie dann später aber wieder dieses mächtige Schneetreiben einsetzt und mir der Schnee auf den Brillengläsern allmählich die Sicht nimmt, da will ich nur noch zu unserem Wagen zurück. Dabei passe ich höllisch auf, dass ich nicht noch auf den letzten Metern stürze.

Am Abend dann wieder einer dieser köstlichen Momente, die das Leben gelegentlich zu vergeben hat.

Eine der delikaten Vorspeisen eines Menüs von Chefkoch Alexander Ebner:    Hausgebeizter, köstlicher Zander auf Orangen-Bohnensalat.

Da werde ich mit hausgebeiztem, köstlichem Zander auf Orangen-Bohnensalat von Küchenchef Alexander Ebner auf ein besonderes Menü eingestimmt. Cremesuppe von Roten Rüben und Kren, heiß geräuchertes Wallerfilet auf Berglinsenfondue und Ofentomaten, Sorbet von Malvenblüten und Bananensauerrahm, gebratenes Saiblingsfilet auf zweierlei Püree von der Petersilienwurzel mit bunten Gnocchi und eine Variation von der Edelbitterschokolade mit kandierten Oliven und Salbei hat sich der Küchenchef für seine Gäste heute ausgedacht.

Dabei ist er mit seinen gerade mal 33 Jahren einer der jüngsten Chefköche, die ich bisher kennen gelernt habe. Wenn er spitzbübisch lächelt, könnte ich ihn für noch jünger halten. „Wichtig ist für mich,“ und dabei zieht er die Augenbrauen hoch, „dass alles – oder jedenfalls der Großteil - aus der Region kommt und das ich meine Lieferanten kenne, wobei uns manche schon über 25 Jahre beliefern. Und das alles schnell und frisch produziert wird.“

Chefkoch Alexander Ebner mit einem kapitalen Zander.Dann fügt er noch hinzu: „Wir schauen schon, dass wir alle Süßwasserfische hier aus der Region bekommen. Wenn wir dann mal Meeresfische kaufen, dann achte ich darauf, dass wir nur aus hochwertigen, geprüften Aquakulturen, also der Zucht auf hohem Niveau kaufen, um der Meeresüberfischung nicht noch weiter Auftrieb zu geben.“

In der Küche hat er das erste Mal hier bei seinem Onkel als Bub mit 11 Jahren gestanden. Und damals war es für ihn schon klar, dass er hier auch seine Kochlehre später einmal machen wird. Was dann auch geschehen ist. Danach war er einige Jahre im Ausland unterwegs, so zum Beispiel im Savoy in London, bis er dann im Pfefferschiff in Hallwang bei Salzburg bei Patron Klaus Fleischhaker den Heimweg angetreten hat und es ihn wieder hier nach Hause ins Salzkammergut in den Waldhof am Fuschlsee gezogen hat.

Bei soviel gutem Essen verlangt der Körper nach Auslauf. So lasse ich mich um den halben Fuschlsee zum Schloss Fuschl chauffieren. Lange verweile ich auf dem Badesteg des Hofer Naturbadestrands in Sichtweite des Schlosses. Gackernde Enten warten wohl darauf, dass sie

Fuschlsee

gefüttert werden. Aber ich habe leider nicht an sie gedacht und somit nichts für sie mitgebracht. Daher ziehen sie wieder ab und ich mache mich auf den Weg. Dabei hat man mir gesagt, dass ich nicht so lange Fotopausen einlegen solle, da es immerhin gute sieben Kilometer seien, die ich noch vor mir habe bis zur Dämmerung.

Jede Wegkreuzung ist gut beschrieben und so ziehe ich frohen Mutes ob der wunderschönen Schneelandschaft und einer aufgelockernten Bewölkung meines Weges. Der führt mich die ersten paar hundert Meter jedoch etwas vom See ab. Bis ich eine kleine Hofschaft hinter mir gelassen habe und bewaldete Hügel vor mir liegen. Am Anfang ist der Weg noch recht breit, später dann geht er in einen schmalen Trampelpfad über. An den Steigungen komme ich noch gut voran, wo es steil abfällt ist der schmale Pfad jedoch höllisch glatt. Da taste ich mich Schritt für Schritt nach unten und bedaure, dass ich mir im Hotel keine Skistöcke ausgeliehen habe. Zumal es unmittelbar an meiner rechten Seite äußerst steil und tief zum kristallklaren See hinunter abfällt. Gott sei Dank sind das aber nur einige wenige Stellen, die gefährlich sind.

Winter am Fuschlsee

Nach soviel schöner, unberührt menschenleerer Natur und vielen Fotostopps bin ich dann auch rechtzeitig zum Nachmittagstee wieder im Hotel. Nur kurz verweile ich dort im Restaurant für köstlichen Marillenkuchen, der frisch aus dem Ofen kommt. Danach geht’s ins beheizte Außenschwimmbecken, um dann später auf einer bequemen Liege zum wohlverdienten Nichtstun eingeladen zu werden.

Wieder kommt das Ende meines Urlaubs viel zu schnell. Bevor es aber mit dem Flieger auf den kurzen Flug von Salzburg nach Köln geht, gönne ich mir ein letztes Mal noch Ruhe. So habe ich mir einen Termin bei Tatiana im türkischen Hamam geholt, wo ich mich auf Schäumen, Schwitzen, Schrubben und Spülen meines Körpers freue. Und so döse ich wieder auf einer mollig warmen Platte vor mich hin.

Bild links: Juniorchefin Steffi lädt zur romantischen Pferdeschlittenfahrt ins Ellmautal ein. Rechts: Zünftiger Hüttenabend auf der Waldhofalm mit Stimmungsmacher Alois Kloiber.

Denke an den zünftigen Hüttenabend auf der Waldhofalm, als der Kloiber Alois mit seiner viatronischen Harmonika für Stimmung sorgte und ich mitten in der Nacht beim Abstieg zum Hotel hinunter meine alte Freundin Renate untergehakt habe, die sich schwanger mit ihren Winterstiefelchen über den Schnee tastete.

Aber auch an die romantische Pferdeschlittenfahrt mit der Juniorchefin Steffi ins Ellmautal, bei der uns die beiden stolzen Norika Stuten Felina und Sindi gemütlich hinüber zur Rumingmühle gezogen haben, wo Steffi einen Obstler vom hiesigen Bauern für uns aus dem Korb zog.

Wie mich dann Tatiana mit dem Massieren ihres Sysalnestes wieder vorsichtig aus meinen Tagträumen weckt, da steigt mir der angenehme Duft der Arnika-Seife in die Nase. „Desinfizierend und beruhigend für Ihre Haut,“ so antwortet sie mir leise auf meine Frage nach der Wirkung ihrer Seife, die sie auf meinem Körper mit handfestem Druck einmassiert und allen Schmutz tief aus meiner Haut abschrubbt. Dabei werden die obersten, feinen Hautschichten entfernt und das Bindegewebe besser durchblutet. Und dann befreit warmes Wasser meinen Körper von allem Schmutz dieser Welt und leise, konzertante Klaviermusik bewirkt wieder ein tiefes Wohlbefinden und ein inneres Gleichgewicht in mir.

 

 Gerd Krauskopf

 

 

Infos:

 

Hotel Waldhof am See

Gut gewohnt habe ich in Ebner’s Waldhof am See, 5330 Fuschl am See, Seestraße 30, Österreich.

Tel: 0043 6226 8264,

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ,

www.ebners-waldhof.at.

 

 

Fuschl am SeeDas Hotel-Resort-& Spa „Waldhof am See“ ist mit dem Hotelshuttle in rund dreißig Minuten vom Flughafen oder vom Bahnhof Salzburg zu erreichen.

 

 

SPA im Hotel Waldhof am See

Der weitläufige Wellness- und Saunapark lässt schon in kurzer Zeit Anspannung und Stress des Alltags vergessen.

 

 

Fuschlsee

Der gut 11 km lange Rundweg um den Fuschlsee will umwandert werden.

 

 

Zander von Chefkoch Alexander Ebner

Chefkoch Alexander Ebner zaubert aus den Köstlichkeiten der Region delikate Gerichte.

 

 

Pferdeschlittenfahrt ins Ellmautal vom Hotel Waldhof am See

Romantiker lieben eine Kutschfahrt ins Ellmautal, bei dem ein zünftiger Obstler nicht fehlen darf.

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