Passeiertal

Blütenrausch

im

Passeiertal

 

Kirschblüten im PasseiertalSehen, riechen, schmecken, die Sinne spielen Purzelbaum. Ich bin angekommen in meinem geliebten Südtirol, im Passeiertal.

Bei einem kleinen Absacker aus der Minibar in meinem nach Feng Shui eingerichteten Hotelzimmer habe ich meine Füße gemütlich hoch gelegt. Dabei wandern die Augen über angenehme, natürliche Materialien und eine mit warmen Farben gestaltete Räumlichkeit. Alles ist modern, stylisch, aber nicht unterkühlt eingerichtet. Ich fühle mich rundherum wohl. Später, einige Zeit später, das herrlich entspannende Bett. Ich habe das Licht gelöscht, den feinen Geruch von Zirbenholz in der Nase und blicke in den nicht aufdringlich künstlichen Sternenhimmel unter meiner Zimmerdecke. Dabei ist die lange Anfahrt längst vergessen.

Golf & Spa Resort Andreus

Den ersten Urlaubstag verbringe ich auf einer bequemen Sonnenliege am Pool und schwimme ab und an vom beheizten Innen- zum Outdoorpool. Lasse mir an der Wasserbar in der Frühlingssonne einen belebenden Vitamindrink servieren und erkunde im Bademantel bekleidet die riesige Wellness- und Spa-Landschaft meines neuen Urlaubsdomizils. 

Im Fitnesscenter entdecke ich einen alten Bekannten, der auf Skiern internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. Es ist Werner Heel, ein Freund des Hauses, den ich zuletzt bei den Olympischen Spielen in Vancouver gesehen habe. Der schätzt hier das sportliche Angebot dieses 5-Sterne Hauses. „Hier gibt es“, so schwärmt er mit leuchtenden Augen, „einen super Golplatz, Tennisplätze, Werner Heeleinfach alles, was ein Gast braucht.“ Dabei lacht er, unterbricht seine sportlichen Übungen, schaut zum Fenster hinaus und zeigt auf die mächtigen Berge. „Jetzt im Frühling haben wir noch Schnee dort oben auf den Gipfeln und man könnte noch Ski laufen, wobei es hier unten im Tal bereits sehr mild ist.“ Für ihn ist das Haus Ruhe und Faszination pur. Da spürt man die Liebe zu „seinem“ Passeiertal, in dem er geboren und das für ihn Heimat ist neben seinen vielen langen Trainingsaufenthalten in weit entfernten Ländern.

Hier jedoch inmitten dieser ruhigen Berglandschaft, deren laue Luft jetzt schmeichelt, genieße ich weiterhin diese wunderbare und einzigartige Welt der aktiven Entspannung. Mache unterwegs auf einer Bank eine Brotzeit mit köstlichem Südtiroler Speck und leckerem Käse, während mein Blick in bunten Frühlingswiesen badet und sich auf den noch schneebedeckten Gipfeln fängt. Wandern, abschalten, nichts tun, keine Mails, kein Telefon, kein TV, stattdessen göttliche Unerreichbarkeit in frischer Frühlingsluft.

Blütenpracht im Passeiertal in Südtirol

Nach soviel Entspannung wandele ich weiter unter duftenden Blütendächern. Bestaune Tulpenkelche, die sich in die Sonne recken. Beobachte Bienen, die als die ersten Besucher in diesem Millionenheer von weißen und rosa schimmernden Blüten herumschwirren und sie beim Nektarsammeln bestäuben. Blicke kristallklarem Quellwasser nach, das munter zu Tal plätschert und gurgelt, als stünde es zu einem nie versiegenden Vorrat zur Verfügung. In der munter dahin rauschenden Passeier wird es dann begierig aufgenommen. Welch eine Überfülle an Natur. Hier ist der Alltag schnell vergessen und Urlaubsglück pur erfrischt die Seele.

Und dann frage ich mich, was wohl der heutige Gourmet-Abend bringen wird. Vorher jedoch nehme ich auf der Lounge-Terrasse noch einen gemütlichen Aperitif ein. Plaudere mit der sympathischen Hotelierin Helga Fink-Dorfer, die von ihrem Haus schwärmt, dass es in einem der schönsten Täler von Tirol steht. „Es liegt“, so sagt sie, „direkt am 18-Loch-Golfplatz Passeier/Meran. Hinzu kommen die Nähe zu Meran, die sonnige Lage und ein extrem mildes Klima“. Ich erzähle ihr, dass ihr Haus, das vor einem Jahr eröffnetet worden ist, auch auf mich einen enormen Wohlfühlcharakter ausübt und sehr geerdet ist.

Stolz ist sie darauf, dass sie den Südtiroler Ausnahme-Architekten Hugo Demetz für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten, und mit dem bekannten Architekten Stefan Gheta das erste Musterzimmer nach ihren Vorstellungen entworfen hat. 
Und wie wir auf ihr gutes Personal zu sprechen kommen, da ist sie besonders stolz darauf, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hier aus dem Tal kommen. „Da können sie als Einheimische die Gäste bei ihrer Wegewahl genau beraten, da sie sich ja hier im Tal bestens auskennen.“

Als ich am gedeckten Tisch sitze, bin ich froh, dass ich einige Tage hier gebucht habe, um das Andreus kulinarisch von allen Seiten kennen zu lernen, da ich mich auch gastronomisch bestens umsorgt fühle.

Kulinarischer Hochgenuss in bester natürlicher Qualität.

So werde ich an diesem Abend verwöhnt mit einer kalten Vorspeise aus Lasagnette vom Thunfisch mit Thaispargel und weißen Tomatenperlen. Es folgt ein köstliches Lamm zum Küchenchef Bernhard Gufler Hauptgang und beim Dessert wird mir ein knuspriges Pistazieneistörtchen mit rotem Pfeffer-Himbeer-Eis und eingelegten Miniorangen serviert.

An einem der nächsten Tage sitzt der junge Küchenchef des Hauses, Bernhard Gufler, entspannt im Garten der Sinne. Ich gratuliere ihm zu seinen Kreationen, die auf höchstem Niveau jung, frech und frisch zelebriert werden. Auch er kommt, so erzählt er mir, hier aus dem Passeiertal. „Dort hinten“, und da zeigt er mit dem Finger hinüber, „aus Pfelders“. Sein Konzept ist, so verrät er, die traditionelle Südtiroler Küche verfeinert mit einer modernen Küche. Dabei bevorzugt er die landestypischen Produkte wie Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte und Gemüse. Und das alles hier aus der Region, wobei seine Lieferanten seine Wünsche genau kennen und nur Bestes von den hiesigen Bauern liefern.

Bauernhof im Passeiertal

Bei einem dieser Bauern bin ich dann auch mal außerhalb von St. Leonhard zu Gast. Bauer Josef führt den Mangger-Hof und steht mit seinem kleinen Sohn Johannes vor mir. Während ich mit festem Händedruck begrüßt werde, versteckt sich klein Johannes etwas verschämt mit seinem Gesicht in die Arbeitshose des Vaters. „Ein Nachzügler, der 12 Jahre nach seinen vier Geschwistern gekommen ist,“ lacht der Vater. Und während der mir erzählt, dass seine Familie 20 Milchkühe und 35 Milchziegen hat, stürmt ganz unverhohlen klein Johannes mit einem Zicklein davon. Hat den Fremden vergessen, scherzt mit einem kleinen Kälbchen, das vorwitzig aus einem vergitterten „Hundestall“ herauslugt und trollt dann mit dem Zicklein im Würgegriff weiter.

Natürlich macht auch der Fortschritt vor kleinen Höfen wie diesem hier nicht halt. Und so werden selbstverständlich seine Kühe mit modernsten Maschinen gemolken. 44 Cent, freut er sich, bekommt er für einen Liter Milch. „Das ist mehr, als eure deutschen Bauern erhalten.“ 

Und während wir über seinen Hof schreiten, Bauer Josef mir seine Ländereien und seinen Waldbesitz zeigt,

Peterjörgl Bäuerin im Passeiertal

lerne ich seine Nachbarin, die Peterjörgl Bäuerin kennen. Sie lebt in ihrem alten Bauernhaus, das ich mir mit großer Bewunderung ansehe. Während ich vor Verzückung in ihrer dörflichen Küche, deren Decke noch schwarz vom Räuchern ist, dahin schmelze, sagt mir die alte Bäuerin etwas verschämt, dass sie lieber in einer modern eingerichteten Küche arbeiten würde.

So ist das im Leben. Ich lasse sie in ihrem Reich werkeln und gehe mit Bauer Josef und seiner Frau Ida hinunter zur Passeier.

Passeiertal

Dabei erzählt Josef mir mit Stolz, dass er das Fischereirecht hier besitzt und dort ganz seltene, marmorierte Forellen, eingesetzt hat. Und von seiner Frau Ida erfahre ich, dass er des Öfteren, wenn er sich mal bei einer Flasche Bier entspannen möchte, an der Passeier zu „lauter lustige Kerls“ geht, die gleich hinter ihrer Grundstücksgrenze als Anglerverein mit dem klangvollen Namen „Long Lakers“ einige Fischteiche betreiben.

Zum gemütlichen Ausklang des Tages sitze ich wie jeden Abend entspannt auf meinem Balkon und berausche mich an der gigantischen Bergwelt. Einem Refugium, in dem es mir leicht fällt, die Seele baumeln zu lassen. Dabei überlege ich mir, welchen Ort ich im Wellnessbereich in den nächsten Tagen aufsuchen werde. Oder ob ich mich lieber von einem bestens ausgebildeten Therapeutenteam mit wohltuenden Massagen verwöhnen lassen werde.

Ach, irgendwie wird es sich schon ergeben. Jetzt freue mich auf mein Bett mit dem herrlichen Sternenhimmel unter meiner Zimmerdecke.

Gerd Krauskopf 

 

Infos

Gut gewohnt habe ich mit hohem Wohlfühlfaktor im Golf & Spa Resort Andreus, Kellerlahme 3, I-39010 St. Martin bei Meran, Telefon: 0039 0473 491330, Fax: 0039 0473 491331, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , www.andreus.it

Golf & Spa Resort Andreus, Kellerlahme 3, I-39010 St. Martin bei Meran

 

Reiseführer

Polyglott on tour „Südtirol“

Höhenwanderung im Passeiertal

Psairer Höfewanderungen

Einmal in der Woche ist es soweit. Dann machen sich die Bäuerinnen auf zur Höfewanderung und gehen mit ihren Gästen von Hof zu Hof, um ihnen als Wanderführerinnen das bäuerliche Leben im Passeiertal zu zeigen. 

Die Höfewanderung ist keine sportliche Herausforderung, aber ein Genuss für Auge, Ohr und Gaumen. Am Vormittag führt der erste Anstieg mit Bäuerinnen aus dem Tal bis zu den Berghöfen, dort wird eingekehrt.

Wie ein richtiger Psairer Stall und Scheune aussehen, darf ebenso wenig auf dem Programm fehlen wie die Verkostung der typischen Schmankerl aus der Psairer Bauernküche von „Muas“ bis „plentene Knödl“. Die werden von den Bäuerinnen selbst zubereitet und in den gemütlichen Bauernstuben aufgetischt. Hier gehe es eben um Brauchtum und echte Kultur, versichert Anneliese Halbeisen, Kronhofwirtin aus Stuls und treibende Kraft hinter den Passeier Höfewanderungen. „Es ist einfach schön zu sehen, wie neugierig die Leut’ auf unser Leben sind und mit wie viel Liebe die Bäuerinnen die Tische für die Gäste decken.“

Wer will, kann sich im Stall selbst einmal als Hilfsmelker betätigen oder lieber dem Bauern beim traditionellen „Klieben“ der Holzschindeln zusehen. Am Nachmittag geht es gemütlich zurück ins Tal.

Die Bäuerinnen, die die Wandergruppe begleiten, erzählen unterwegs Geschichten vom einfachen, naturverbundenen Leben der Bauernfamilien einst und jetzt und von althergebrachten, manchmal kuriosen Arbeitsweisen auf Hof und Wiese.



Passeiertal: Wandern am Meraner Höhenweg

Den eigenen Rhythmus spüren, die Kondition erproben und die grandiose Bergwelt Südtirols vor Augen haben, ist ein Erlebnis für sich. 

Ausgangspunkt für die fünf- oder sechstägige Tour ist Meran. Besonders Ambitionierte nehmen die volle Route in Angriff, vom Dorf Tirol über Hochmut und den Vinschgauer Sonnenberg bis zur Stettiner Hütte auf fast dreitausend Metern. „Quereinsteiger“ und Genießer jedoch beginnen den Meraner Höhenweg bei der Lazinser Alm auf immerhin 1.860 Metern und lassen sich vom freundlichen Wiehern der Haflingerpferde begleiten an duftenden Bergblüten vorbei zu urigen Almwirtschaften. 

Das Dorf Pfelders lädt ein zum Rasten, dann macht der Weg einen großen Bogen und das Auge erfreut sich abwechselnd am saftigen Grün des Passeiertals und den leuchtenden Gipfeln rundum. Besonders im Passeier lässt sich der Höhenweg auch in kürzeren Etappen gehen, je nach Laune und Kondition: Stille Wälder werden durchbrochen von sonnigen Lichtungen, Bergbauernhöfe stehen trutzig inmitten blühender Wiesen, so schlängelt sich der Weg auf 1.200m von Weiler zu Weiler. Der Weg endet wiederum im Dorf Tirol, der Ausgangspunkt einer beeindruckenden Tour zu den schönsten Seiten Südtirols. 



Weitere Auskünfte:

Tourismusverein Passeiertal, I-39015 St. Leonhard in Passeier, Telefon: 0039 0473 656 188, Fax: 0039 0473 656 624, e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , www.passeiertal.it

Gehöft im Passeiertal