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Reiseberichte

Nord-Queensland

Queensland: Australiens schönste Versuchung 

Australien, Queensland

Schnorcheln am Great Barrier Reef, spannende Regenwälder und das einmalige Outback: Frühling ist die schönste Zeit an der australischen Ostküste 

Von Gerd Krauskopf 

Eine Frühlingsnacht auf der Insel Fitzroy weit draußen im Pazifik vor Cairns.

Im tropischen Regenwald hinter dem Nudey Beach erwacht die wilde Fauna erst lang nach Australien, Queenslandeinem ausgiebigen Badetag bei 28 Grad Celsius zum Leben. Es ist der gefühlt schönste Strand Australiens mit mächtig rund geschliffenen Granitfelsen. Da begeistert das Konzert der Frösche, das Schnarren der Fliegenden Hunde, das Lachen des Kakadus und das Kreischen eines kleinen, braunweißen Vogels, des Kookaburra. Der wird, weit treffender, auch Laughing Jack, lachender Hans, genannt. Sein Kreischen klingt wie das Hohngelächter eines Kobolds. Auf der Terrasse von Foxy's Bar verstummen schlagartig die Stimmen und alle lauschen in den Wald hinein. Einfach nur dasitzen und in die Dunkelheit hineinhören: Das ist der Höhepunkt einer perfekten Abendstunde auf dem Fünften Kontinent. 

Australien, QueenslandSonnentage später genießt die kleine siebenköpfige Reisegruppe eine der schönsten Küstenstraßen der Welt zwischen Palm Cove und Port Douglas. Der als Great Barrier Reef Drive bekannte Highway führt kurvenreich bergauf und bergab vorbei an palmengesäumten und menschenleeren Traumstränden. 

Koalas, dieses Klischee von Australien - so erklärt der Guide bei einem Besuch im Wildlife-Park "Hartley's Crocodile Adventures" südlich von Port Douglas - wird der Besucher hier in freier Natur nicht finden. Sie waren einst in Australien weit verbreitet. Ihr flauschiges Fell war Australien, Queenslandjedoch ihr Verhängnis, so dass sie gejagt und fast ausgerottet wurden. Heute leben nur noch wenige in Queensland und die sind äußerst selten zu sehen. Und so nimmt jeder aus der Gruppe eines dieser seltenen Tiere mit ihrem kuscheligen Fell dann für ein Erinnerungsfoto hier auf den Arm. 

Matt, der Ranger, erzählt später bei einer Bootstour inmitten von Mangroven von den äußerst gefährlichen Krokodilen. Sie lauern an vielen Stränden der Korallensee. Die Gäste sitzen gespannt in ihrem mit Gitterdraht verschlossenen Boot und warten darauf, was geschieht. Australien, QueenslandAls er dann ein mächtiges Stück rohes Fleisch an einer Kordel befestigt, diese mit einer langen Bambusstange über das grün schimmernde Wasser hält, lassen die Salzwasserkrokodile nicht lange auf sich warten. Plötzlich springt eines dieser gewaltigen Raubtiere blitzschnell fast zwei Meter aus dem Wasser und schnappt sich den Köder. Beim lauten Zusammenschlagen des riesigen Mauls mit den gigantischen Zähnen fährt einem ein Schauer über den Rücken. 

Es ist kaum zu glauben, was da auf einem Lehrpfad im "Daintree Rainforest Centre" Juan Walker, einem Aborigine, berichtet, wenn er Reisegruppen durch sein Ahnenland führt. Dabei erfahren die Teilnehmer nicht nur, wie man im Dschungel überlebt, sondern auch, dass sein Volk noch bis 1961 von den Siedlern unter Fauna und Flora geführt wurde. Dass man ihnen Australien, Queenslandihr Land genommen und sie in von Europäern geführte, christliche Missionen gepfercht hat, um ihnen den christlichen Glauben aufzuzwingen und sie in Kleider steckte. "Und die Farmer haben sich die jungen Aborigines-Mädchen als Gespielinnen gehalten", berichtet Juan. Nach solchen Erzählungen muss jeder erst einmal tief durchatmen. Freuen kann man sich darüber, dass viele Traditionen der Aborigines gerade im obersten Norden von Queensland erhalten geblieben sind, da die Europäer dort erst spät siedelten. 

Bei Cape Tribulation, dem einzigen Ort der Erde, wo zwei Weltnaturerbestätten aufeinander treffen, die Wet Tropics und das Great Barrier Reef, wartet ein Adrenalinkick auf die kleine Reisegruppe. Einer nach dem anderen gleitet auf einer Seilrutsche an Stahlseilen - von Australien, Queensland"Jungle Surfing Canopy Tours" begleitet - mit Sitzgurt fest verschnürt von einer hohen Baumplattform zur nächsten. Schnell gewöhnt man sich daran, sich aus der spektakulären Vogelperspektive ins Nichts fallen zu lassen. Gut gesichert genießt man jetzt sogar die Aussicht über das grüne Blätterdach bis weit hin zum Meer. Die Heißsporne der Gruppe schweben sogar zur fünften und letzten Plattform mit Tarzan-Schrei kopfüber über den Regenwald. 

Gemächlicher geht es da am Cape Tribulation bei einer Segeltour zu: hinaus zum Schnorcheln an das 2300 Kilometer lange Great Barrier Reef. Dort vor dem Riff, in Reichweite der Mini-Sandinsel "Mackay Cay", werden erst einmal Neoprenanzüge ausgegeben und es erfolgt eine kurze Einweisung in das Schnorchelequipment wie Handzeichen für "Schildkröte", "Rettet mich", "Hai" und die wichtigsten Riff-Regeln: nichts anfassen und nichts mit den Flossen berühren. 

Australien, QueenslandDann ist es soweit. Gerade im Wasser staunt der Neuling über die Farbenpracht der Korallen, die bei Sonnenschein am besten zur Geltung kommen. Die erste Begegnung neben unzählig vielen großen und kleinen Fischen ist eine riesige Schildkröte, die gemächlich inmitten von Felsen- und Fächerkorallen gleitet. Auch der kleine Doktorfisch "Nemo" traut sich aus seiner giftigen Anemonenkoralle heraus, die ihm Schutz vor Raubfischen bietet. Und die riesigen Muscheln schließen sich blitzschnell, sobald sie der Schatten eines Tauchers trifft. 

Australien, QueenslandVerlässt man die Küste von Cairns und fliegt mit einer Acht-Sitz-Cessna ins Outback, erreicht man nach etwa einer Flugstunde den Undara-Volcanic-Nationalpark. Einen Großteil des Reservats hat Bram Collins Urgroßvater Mitte des 19. Jahrhunderts erworben und dort Rinder gezüchtet. Heute führt Bram eine gut gehende Lodge, wobei seine Gäste in nostalgischen Zug-Salonwagen mit gehobener Ausstattung der Ersten Klasse nächtigen. Der charismatische ehemalige Farmer zeigt Touristen auch die riesigen Lavahöhlen, die zu den größten und längsten der Welt zählen. Auf der Fahrt dorthin schauen im Savannenland neugierige Känguru-Familien hinter mächtigen Steinblöcken neugierig zu den Fremden. Australien, QueenslandNach Sonnenuntergang geht es zu einer kleineren Höhle. Aus ihr fliegen in der Dunkelheit unzählige Fledermäuse. Und genau dort am Ausgang warten in den Bäumen geduldig Baumschlangen und Pythons auf die jungen und flugunerfahrenen Flattermänner - leichte Beute für die Riesenschlangen. Spät am Abend sitzt die ganze Gruppe um ein Lagerfeuer herum, trinkt Bier und singt den australischen Ohrwurm "Waltzing Matilda", begleitet von Bram auf der Gitarre.Australien, Queensland Zurück zur Küste geht es motorisiert über die Hochebene der Atherton Tablelands - die ein wenig ans Allgäu erinnern - zur Mission Beach. Das Meer ist auch dort wie immer warm und schimmert tintenblau. Jeder Gedanke an die baldige Rückreise tritt hier in den Hintergrund. 

 

Weitere Informationen: 

Australien, Queensland

 

Allgemeine Informationen über Queensland:

Tourism and Events Queensland, c/o Global Spot GmbH, Oberbrunner Str. 4, 81475 München, Tel. 089/7596988, www.queensland.com (deutschsprachig). 

Australien, QueenslandAnreise: Cathay Pacific fliegt täglich ab Frankfurt via Hongkong nach Brisbane und viermal wöchentlich auch nach Cairns. Preis ab 1045 Euro in Economy Class, 1895 Euro in der beliebten Premium Economy Class. Zusätzlich fliegt Cathay Pacific viermal wöchentlich im A350-900 mit der neuesten Generation an Sitzen, Internet an Bord und einem noch besseren Bordunterhaltungsprogramm von Düsseldorf nach Hongkong und dann weiter nach Australien. 

 Empfehlenswert: Beim Zwischenstopp in Hongkong bleibt genügend Zeit, um mit dem komfortablen Airport Express die 35 km vom Flughafen ins Stadtzentrum in unschlagbaren 24 Minuten zu fahren.Hongkong

Einreise: Zur Einreise nach Australien wird ein Visum benötigt. Der sogenannte "eVisitor" kann ganz einfach (und kostenlos) online unter www.border.gov.au/Trav/Visa-1/651-beantragt werden.Australien, Queensland Geld: Währung ist der Australische Dollar (AUD). Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. 1 EUR = 1,49 AUD (September 2017). 

Klima: Queensland ist von zwei Klimazonen geprägt. Auf den Whitsundays und im Norden rund um Cairns herrscht tropisches Klima (Regenzeit zwischen Januar und März), in Central Queensland und im Süden (Australia's Nature Coast) subtropisches Klima. Beste Reisezeit für eine Queensland-Reise ist April bis November. Walbesichtigungs-Saison ist Juni bis November.Australien, QueenslandStrom: Für australische Steckdosen wird ein Adapter mit drei flachen Stiften benötigt. 

Unterwegs vor Ort: Ob entlang der Küste oder ein "Abstecher" ins Outback: Queensland auf eigene Faust zu bereisen, ist sehr einfach. Die Infrastruktur ist hervorragend. Reisende sollten sich jedoch auf die großen Entfernungen (von Brisbane nach Cairns sind es 1800 Kilometer!) und auf den Linksverkehr einstellen.Australien, QueenslandZeit: In Queensland herrscht Eastern Standard Time (EST): MEZ + 9 Stunden (im europäischen Sommer + 8 Stunden). In Queensland gibt es keine Sommerzeit. 

Fertige Touren: "Great Tropical Drive" heißt eine 7-tägige Selbstfahrer-Tour ab/bis Cairns inkl. Atherton Tablelands, Undara, Mission Beach. Preis: ab 706 Euro p.P. im Doppelzimmer inkl. Übernachtungen/Frühstück und Mietwagen. Anbieter: Explorer Fernreisen.Australien, Queensland Ausflüge/Erlebnisse: Die geführte Zweitagestour "Cape Tribulation" kostet ab 129 Euro p.P. im DZ inkl. Frühstück, die geführte Aborigines-Tour ab 100 Euro. Anbieter: Dertour.Australien, Queensland

Der besondere Tipp: Die deutsche Tierpflegerin Margit Cianelli im Atherton-Table-Land in ihrer Lumholtz-Lodge kümmert sich liebevoll um kranke und hilflose Kängurus, die im Beutel von überfahrenen Lumholtz-Baumkänguru-Weibchen gefunden worden sind. Voraussetzung ist jedoch, dass sie richtig gepflegt und gefüttert werden. Und das beherrscht Margit besonders gut wie hier zu sehen ist mit ihrem „Winzling" Dobby. Er bekommt bei Tag und in der Nacht regelmäßig sein Fläschchen. Selbst Frank Elstner hat schon einen Tierfilm „Die Retter der Koalas" über die taffe ehemalige deutsche Tierpflegerin gedreht. Australien, Queensland

 

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