Vietnamesisches Kaleidoskop

Eine Foto-Tour abseits touristischer Pfade

Vietnam, Salzfelder bei Soplak 

Der Truthahn fliegt auf und landet im Wieder-Hinabstürzen unter Anfeuerungsrufen der Zuschauer einen weiteren Treffer mit seinem scharfen Schnabel am schon blutenden Hals seines Gegners.

Ein schriller Pfiff aus der der Pfeife des Ringrichters unterbricht den Kampf. Sofort greifen die Vietnam, Hahnenkampfbeiden Betreuer mit dem linken Arm ihr jeweiliges Tier, während ihre rechten Hände nahezu synchron in bereit stehende Wasserschüsseln eintauchen, um Wasser zu ihren Mündern zu führen. Das gelangt kurz darauf als kühlende Dusche auf die Wunden der beiden Hähne. Unter Vietnam, hahnenkampfden Augen der etwa 50 im Halbkreis sitzenden und engagiert über die Vorzüge des einen oder anderen Vogels diskutierenden Zuschauer wiederholt sich dieses Schauspiel noch ein paar Mal. Vorne, wo der Halbkreis sich öffnet, improvisiert ein Mann mittels Tisch, Stuhl und Kasse ein Wettbüro. Neuankömmlinge nutzen die Kampfpause, um ihre Wetteinsätze zu machen. Mittags im Fischerdorf Fu Ho, an einem  arbeitsfreien Tag in der vietnamesischen Neujahrswoche. Andere Bewohner nutzen ihn zum Kartenspiel mit Familie und Freunden in den schmalen Gassen vor ihren Häusern, einige Alte ruhen im Schatten.

Vietnam, AusruhenRose aus Schottland wendet ihren Blick von dem blutigen Schauspiel ab. „Nein“, versichert ihr Thiery, „es wird nicht bis zum Tod eines der beiden Tiere gekämpft, die wollen einander auch gar nicht umbringen.“ Thiery Beyne stammt aus Frankreich, ist Profifotograf und lebt mit seiner vietnamesischen Frau seit vielen Jahren im belebten Badeort Na Thrang. Einmal pro Woche bricht er frühmorgens mit Gästen des Hotels „Evason Ana Mandara“ zu einer Tour ganz abseits ausgetretener Touristenpfade auf. Außer Rose sind an diesem Mittwoch in der vietnamesischen Neujahrswoche noch der Londoner Bob und der Kölner Stefan mit ihm unterwegs.

Thiery führt die kleine Gruppe aus dem Dorf hinaus auf eine immer schmaler werdende VietnamLandzunge, unterwegs ein Mädchen, das mit der Machete Steckrüben zerkleinert, ein Paar, das ein Fischernetz in der warmen Mittagssonne ausbreitet. Sein Ziel ist „die Pagode am Ende der Welt“ wie er sie nennt, ganz am Ende der Landzunge. An ihrem Treppenaufgang zur Abwechslung mal kein Buddha, sondern eine sitzende Meerjungfrau in lasziv-einladender VietnamPose. Oben, am Ende der Treppe, verfällt der einzige hier lebende Mönch beim Anblick der Besucher in rege Betriebsamkeit, lässt von gerade noch betenden Frauen Tee kochen und Wassermelonen aufschneiden. Er selbst zückt starke Zigaretten, die er seinen Gästen anbietet. Englisch oder Französisch spricht er nicht, doch die nonverbale Kommunikation gelingt irgendwie.

Szenenwechsel: Im Fischerdorf Luong Son am frühen Morgen dieses Tages, der ersten Station der Tour. Die Sonne geht gerade auf. Väter und Söhne haben die gefangenen Fische Vietnamangelandet und ruhen aus. Nun beginnt die Arbeit der Frauen: Wiegen, Zerteilen, Portionieren. Die kleineren Kinder sind dabei, einige helfen, andere frühstücken oder beugen sich über ein Schulbuch, wieder andere schauen einfach nur zu. Kollektive Geschäftigkeit, obwohl Thiery versichert, außerhalb der Feiertage sei hier noch viel mehr los.

Eine Stunde später ein Eldorado für Fotofreaks und Anhängern symmetrischer Strukturen bei Soplak: Die Morgensonne verbreitet ihr noch mildes Licht über den durch Holzbohlen in rechteckige Becken aufgeteilten Salzfeldern. Rechts Männer, die das Salz zusammenschieben, in der Mitte Frauen, die das Salz aufnehmen und mit Hilfe zweier Körbe zum Trocknen über die Holzbalken balancierend abtransportieren, links Frauen, die von der Abladestation kommend Vietnamden gleichen Weg in Gegenrichtung nehmen – ein Ameisenheer in Menschengestalt. Wer noch nicht wusste, dass Monsieur Beyne ein Profifotograf ist, erkennt es spätestens jetzt: Er positioniert sich in der Mitte eines der Becken exakt so, dass er die Sonne im Rücken hat, als drei Frauen in die von ihm aktivierte Autofokusfalle marschieren und sich dabei in voller Länge perfekt belichtet im Wasser spiegeln. 

Weiter ins Dorf Nin Hai, wo sogleich das Nebeneinander sehr alter Häuser und neuer, Vietnamschmucker Villen ins Auge fällt.  „Die Villen sind Vieth-Häuser. So werden hier die Bauten von Vietnamesen bezeichnet, die im Ausland zu Wohlstand  gekommen sind“, erläutert Thiery. Fließendes Wasser gibt es im Ort aber noch nicht. Ein Mädchen wartet am Dorfbrunnen darauf, dass die mitgebrachten Eimer sich mit Wasser füllen. Dabei betrachtet es die kleine Ansammlung von Touristen mit einer Mischung aus Scheu und Neugier, den Sonnenhut recht Vietnamtief ins Gesicht gezogen. Ein paar Schritte weiter sind einige Frauen mit dem Zerlegen von Fischen beschäftigt. Zum Waschen ihrer Hände steht eine Schüssel mit schon intensiv blutig gefärbtem Wasser bereit. Von den Fremden nehmen sie keine Notiz. Ganz anders als das Hausmeister-Ehepaar der örtlichen Pagode, das sie sogleich mit seiner Gastfreundschaft umgarnt, Tee und Gebäck serviert und die stolz die neue, von den Dorfbewohnern gestiftete Glocke präsentiert. 

Ob er sich in seiner neuen kommunistischen Heimat denn wohl fühle, fragt Stefan Thiery auf der Rückfahrt. „Ja“ antwortet der überzeugt. „Weil hier der ständige berufliche Alltagsdruck Europas fehlt, jeder jedem helfe und das Wetter im Jahresdurchschnitt  viel besser ist. Und der Kommunismus wird hier durch das Alltagsleben ad absurdum geführt: Weniger als zehn Prozent der Bevölkerung sind Parteimitglied, der freie Handel blüht allerorten und die Gotteshäuser aller Religionen sind stets gut gefüllt.“           

Der Tag endet so wie er in der frühen Morgendämmerung begann: An der Strandpromenade joggen die sonnenscheuen Einheimischen oder praktizieren in in kleinen Gruppen  Thai Chi oder Qi Gong.

Uwe Junker

 

Infos:

Reiseveranstalter:

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Evason Ana Mandara Resort,

Beachside, 86 Tran Phu Boulevard,

Nha Trang - Vietnam

Telefon: + 84-58-3522222

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Homepage: www.sixsenses.com

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 Fusion Maia Resort

 (siehe auch Rubrik „Hotel-Highlights“)

Truong Sa Street, Khue My Ward

Danang – Vietnam

Telefon: + 84-511-3967999

Telefax: + 84-511-3967888

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Homepage: www.fusionmaiadanang.com

Luxuriöses Hotel direkt am kilometerlangen Strand My Khe Beach in der Nähe von Danang gelegen, gut geeigneter Ausgangspunkt in den historischen Fischerort Hoi und das Cham Heiligtum My Son oder auch die alte Kaiserstadt Hue (alle Unesco Weltkulturerbestätten).  Unterkünfte in Villen mit eigenem Pool und Gartenbereich, sowohl architektonisch, als auch kulinarisch höchst gelungene Mischung westlicher und fernöstlicher Elemente, pro Tag je eine Behandlung aus dem vielfältigen Spa-Angebot inclusive.