Fabio Geda


 

Fabio Geda

Im Meer schwimmen Krokodile

Eine wahre Geschichte

aus dem Italienischen übersetzt von Christiane Burckhardt

erschienen 2010 im Albrecht Knaus Verlag, München, 187 S.

ISBN 978-3-8135-0404-0

 

Enaiat ist ca. 10 Jahre alt, als ihn seine Mutter aus dem afghanischen Kriegsgebiet nach Quetta/Pakistan bringt und dort allein zurücklässt. Seine Familie gehört zur Volksgruppe der Hazara, die von den Taliban und den Paschtunen bedroht werden, so dass seine Mutter für Enaiat keinen anderen Ausweg sieht, als ihn außer Landes zu bringen. Einfache Leitsätze, die sie ihm  mit auf den Weg gibt, sind sein innerer Kompass, denn er muss fortan für sich selbst sorgen. So beginnt eine unglaubliche Geschichte: Enaiat schafft es nicht nur, für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, sondern begibt sich auf die Suche nach dem lebenswerten Leben. Auf dieser Reise muss er die Grausamkeit eines Lebens auf der Flucht erfahren, Hunger und Durst, Verachtung und Ausbeutung der Unterprivilegierten; es gibt aber auch die glücklichen Momente der Begegnung mit Menschen guten Willens. Er nimmt jede Arbeit an, die sich bietet, lernt Menschen einzuschätzen. Nach Jahren erreicht er schließlich Italien, wo er endlich eine Ausbildung erhält, aber auch darum kämpfen muss, als politisch Verfolgter anerkannt zu werden.

Der italienische Schriftsteller Fabio Geda ist 1972 in Turin geboren. Er lernt den jungen Afghanen Enaiatollah Akbari durch seine Arbeit mit Flüchtlingsfamilien kennen. Gemeinsam erzählen sie Enaiats Lebensgeschichte, die auch davon handelt, wie ein Mensch trotz ungünstigster Startbedingungen seine Würde bewahrt und dass es sich lohnt, daran zu glauben, dass das Leben immer wieder positive Überraschungen bereit hält, „wenn man immer einen Wunsch vor Augen hat, wie ein Esel eine Karotte, und dass uns erst der Wille, unsere Wünsche wahr zu machen die Kraft gibt, morgens aufzustehen, ja, dass es das Leben lebenswert macht, wenn man nur immer schön seinen Wunsch im Kopf behält“.

10.8.11/GBW